Im heutigen Gespräch widmen wir uns der praktischen Anwendung des Themas Achtsamkeit und zwar in dem wir beginnen der Beobachter unserer Gedankenwelt zu werden. Unsere Gedanken haben häufig viel Macht über uns und wir können den Eindruck gewinnen, wir seien ihnen ausgeliefert – dass wir diese Gedanken SIND. Wenn wir einen Schritt heraustreten und zum Beobachter der Gedanken werden, fällt uns auf, dass wir nicht die Gedanken sind – wir können sie ja beobachten.

Manche Gedankenmuster haben wir aus Medien, Familie oder Gesellschaft übernommen. Manchmal fällt uns das auch gleich auf und wir können im selben Moment gleich wahrnehmen, dass diese Denkmuster gar nicht zu uns selbst gehören. So kann man einen neuen Blickwinkel einnehmen. Wir können ergründen, was diese Situation für uns bedeutet. Durch die Beobachterposition können wir die Gedanken mit unserer inneren Wahrheit abgleichen. Am Anfang fällt uns das im aktuellen Moment schwer und wir müssen die Situationen im Nachhinein nochmal bearbeiten. Umso mehr wir das machen, umso schneller nehmen wir auch die Gedankenmuster wahr und können diese durchbrechen.

Das einfach in unproblematischen Situationen zu üben, kann uns dann helfen zum Beispiel in Streitsituationen die Gedankenspirale zu unterbrechen und den Ausgang von diesen Gesprächen komplett verändern.

Nur wenn wir beginnen zu beobachten, können wir unsere Gedanken und Gefühle auch wahrnehmen. Mit der Zeit wird es zur Gewohnheit zum Beobachter zu werden und einen Schritt zurück zu treten. So können wir auch liebevoller mit uns selbst umzugehen. Wir verstehen besser, wieso wir auf bestimmte Art und Weise handeln. Und wir kommen schneller zurück zu uns und unserer Wahrheit.